Wenn Kinder und Jugendliche Alltagsanforderungen oder Entwicklungsaufgaben nicht allein bewältigen können oder seelische Probleme entwickeln, fällt dies meist zuerst Angehörigen oder PädagogInnen in den Bildungseinrichtungen auf. Auftretende Probleme sollten jedenfalls ernst genommen werden. Frühzeitige professionelle Beratung ist ratsam, um die psychische Gesundheit des Kindes zu fördern und seine Widerstandsfähigkeit zu stärken.
Angehörige sollen als entlastende, schützende und unter-stützende Systeme dabei immer eingebunden sein. Es kann sich bei der Beratung herausstellen, dass eine Therapie/Therapien erforderlich sind.
Häufige Auffälligkeiten, bei denen eine Beratung sinnvoll ist:
Kleinstkind (0-3 Jahre)
Eingeschränkte Beruhigbarkeit, übermäßiges Schreien, Fütterungsprobleme, Schlafschwierigkeiten, Bindungsstörungen etc. Manche dieser Symptome kommen auch im Kleinkindalter vor.
Kleinkind (3-6 Jahre)
Rückzugsverhalten, Trotz, Probleme in der Sauberkeitserziehung, Auffälligkeit bei Sprache (Wortschatzentwicklung, Satzbildung, Sprachverständnis) und fein- und grobmotorischer Bewegung etc.
Schulkind (ca. 6-12 Jahre)
Probleme bei Selbststeuerung (Impulsivität, Aggressivität), Verhaltensveränderung aufgrund belastender Situationen (Scheidung der Eltern, Bullying, Schuleintritt), Lernschwierigkeiten (Aussprache, Lesen, Rechtschreiben, Rechnen, Aufmerksamkeit, Konzentration) etc.
Jugendliche/r (ca. 12-18 Jahre)
Gedrückte Stimmung, Interessens- oder Realitätsverlust, Freudlosigkeit, Angst vor sozialen und/oder Leistungssituationen, straffälliges oder beginnendes Suchtverhalten, Zwangsgedanken und -handlungen, problematisches Essverhalten etc.